Zum Inhalt springen

RAY CHARLES – Ron Williams als Ray Charles

1. Tournee: 3. Oktober – 31. Dezember 2007
2. Tournee: 15. Oktober – 18. November 2008
3. Tournee: 20. November 2009 – 30. Januar 2010
4. Tournee: 18. November – 10. Dezember 2010

Fotos

Kritiken

Ray und Ron begeisterten
Musical Die Aufführung von „Rayvival“ mit Ron Williams begeisterte das Publikum. Am Mittwochabend herrschte gute Stimmung.

St. Tönis. Ausverkauft ist ja immer, wenn die Vorstellungen der Abboreihe des Stadtkulturbundes laufen. Was für eine durchweg positive Resonanz bei den Zuschauern spricht.
 
Aber so eine Bombenstimmung wie am Mittwochabend, als sie zu „Ray Charles“ luden, das ist selten, sehr selten. Zu sehen war eine Musical-Show, ein „Rayvival“ als Hommage an den Mann, der 1930 in Georgia geboren wurde, 2004 in Beverley Hills starb und fünfzig Jahre lang Musikgeschichte schrieb. Holzschnittartig wurden prägnante Situationen aus dem Leben des genialen Musikers umrissen, den Ron Williams gut verkörperte. Nicht ganz so perfekt wie Jamie Fox in dem Kino-Film „Ray“ aus dem Jahr 2004, aber eben auch ohne die Tricks der Illusionsindustrie, und vor allen Dingen live, in Farbe und mit dem richtigen Feeling. Die Vorurteile, mit denen der Blinde kämpfen musste, die Steine der Gemeinheiten, die man ihm in den Weg legte. Wie er sich mit Hilfe des Trompeters (Patrick Anthony) den ersten Schuss setzt und sie dabei „Here We Go Again“ singen.
 
Die Begegnung mit seiner späteren Frau Be, gespielt und gesungen von Gina Dunn, das Verhältnis mit der Background-Sängerin Margie (Linda Fields). Die politische Situation – Rassentrennung – damals in den USA. Dazwischen immer wieder die Hits.
 
Besonders musikalisch traf die Show ins Volle. Da kam die richtige Stimmung auf, nach jedem Song toste der Beifall mehr als eine Minute, begeisterte Pfiffe gellten. Sogar Zugaben werden erklatscht.
 
Das Publikum stand, feierte, viele bedauerten die feste Bestuhlung. Dabei nahm sich die Truppe durchaus die Freiheit, die berühmten Stücke nicht 100 Prozentig nachzuspielen. „Fever“ beispielsweise, brachte Linda Fields in einer eigenen, interessanten Interpretation.
 
Wenn sie „Hit The Road Jack“ singt, dann sieht man die Funken des Zorns aus ihrer Stimme sprühen.
 
Ron Williams traf den Ton des Musikers, der musikalisch ausdrückte, was er gelebt hatte und damit den direkten Weg in die Seele seiner Zuhörer fand: Weißer und Schwarzer, Amerikaner und Europäer, gestern und heute, in New York und in St. Tönis.
 
Von Susanne Böhling
Westdeutsche Zeitung, 16. November 2007

 
      
___________________________________________________

       
Gesungene Biographie mit viel Seele
Ray-Charles-Musical feiert Premiere bei der „Kleinen Bühne“ – Ron Williams glänzt in der Rolle des blinden Soulmusikers

Weiden
Musik braucht keine weiteren erklärenden Worte. Auch die Besucher der Musicalpremiere „Play it again, Ray“ bei der „Kleinen Bühne“ konnten auf allzu viele zusätzliche Daten und Fakten verzichten, denn die elektrisierenden Songs des Schöpfers des Souls erzählen die Lebensgeschichte von Ray Charles weit besser, als es eine klassische Biographie je könnte.
 
Mit viel Feingefühl in Regiearbeit und musikalischer Bearbeitung setzt Birgit Simmler, unterstützt vom starken Bandleader und Williams‘ „Klavier-Double“ Marty Jabara, die musikalischen Meilensteine mit Dramatik, Gefühl und Witz zu einer stimmigen, inspirierenden Geschichte zusammen. Mal im Swing- oder Big Band-Stil, mal minimalistisch nur mit einer einzelnen Trompete oder auf dem Klavier begleitet, kreiert Hauptdarsteller Ron Williams – unterstützt von den vier „Raelettes“, allen voran die stimmgewaltige Linda Fields – große Momente.
 
Vibrierende, wütende Songs
Wenn Fields als seine Geliebte Margie beim vibrierenden „Fever“ ihre Liebe gesteht, ihn schließlich mit einem unglaublich wütenden „Hit the road, Jack“ verlässt, oder Charles mit dem ironischen „America the beautiful“ die Rassenproblematik besingt, kommt Gänsehautfeeling auf. Letzteres wird durch eine eingeblendete Uncle Sam-Karikatur, über die ein Vorhang von Blut herunterläuft, multimedial verstärkt.
 
Lichtjahre von den Möglichkeiten der modernen Plattenindustrie entfernt, hatte Ray Charles den denkbar schlechtesten Start. Mit sieben verlor er sein Augenlicht, wenige Jahre später auch seine Eltern. Dennoch setzte sich der Kämpfer mit dem einnehmenden, selbstironischen Humor gegen alle Widerstände durch.
 
Ray Charles Robinson war sicher kein Heiliger. Doch nicht einmal Seitensprünge und seine zunehmenden Drogenprobleme, die er beim verzweifelten „Unchain my heart“ überwand, konnten den Mythos zerstören. Nach 30 Jahren Auftrittsverbot in seiner Südstaatenheimat Georgia wird er zum Ehrenbürger, sein wohl bekanntester Hit „Georgia on my mind“ gar zur Staatshymne ernannt.
 
Gut wie sein Idol
Einen beeindruckenden Wandel hat auch Williams selbst hinter sich. Der Schauspieler, Sänger und Kabarettist – noch vor gut 20 Jahren nicht immer ein Synonym für hochwertige Unterhaltung – überrascht und begeistert hier als Charakterdarsteller mit einer Stimme, die in Energie und klanggewordener Emotion seinem Idol im nichts nachsteht.
 
Sein Faible für biografische Themen ließ ihn schon Martin Luther King und Nelson Mandela verkörpern, aber in Ray Charles hat er seine Paraderolle gefunden. Mit perfekter Gestik bis hin zum „Kopfwackler“ und dem charakteristischen Lachen gelingt es ihm nicht nur dessen Wesensart zu transportieren. Auch das tiefe Verständnis des musikalischen Genies für die Essenz der Musik, das ihn sich immer wieder neu erfinden ließ, kommt in der Hommage rüber.
 
Eine verdiente Ehrung, denn Charles bahnbrechende Songs aus 50 Jahren mit Elementen aus Gospel, Jazz, Blues, Country und Pop werden heute noch von Musikern jeder Richtung gecovert und ermöglichten einigen gar ganze Karrieren.
 
Tobias Schwarzmeier
Weiden, 28.11.2007

 
      
___________________________________________________

       
Ray Charles – ein grossartiger Erfolg
Olten: Musikrevue im Stadttheater vor ausverkauften Rängen und mit Standing Ovations

Am Freitagabend ging im Oltner Stadttheater vor ausverkauftem Haus die Musical-Show Ray Charles über die Bühne und wurde zu einem grossartigen Erfolg. Das Publikum bedankte sich mit Standing Ovations.
 
Die Musical-Show vermochte in dieser ausgezeichneten Besetzung und aus ihrem Aufbau heraus zu berühren und zu begeistern. Der berühmte Sänger, Journalist, Fernsehmoderator und Entertainer Ron William spielte die Rolle des blinden Ray Charles schlicht und einfach grossartig. Nicht nur mit seiner Stimme verzauberte er das Publikum, auch seine Mimik, Gestik, seine ganze Persönlichkeit interpretierte diese anspruchsvolle Rolle mit faszinierendem Einfühlungsvermögen, sodass man für mehrere Stunden glaubte, Ray Charles vor sich zu haben. Er ist ein begnadeter Schauspieler, der auch die Feinheiten einer Interpretation herauszuspielen vermag.
 
Viele traurige Phasen …
Ray Charles Leben war von vielen traurigen Phasen geprägt. Seine Blindheit schien er grossartig zu bewältigen und doch holten ihn die dunklen Schatten immer wieder ein, und er suchte den Aufsteller in Drogen und leidenschaftlichen Begegnungen. Die Erinnerung an seine Mutter, zu der er einen tiefen Bezug hatte, gab ihm oft Kraft. Auch die Verheiratung mit der Sängerin Bee, einfühlsam gespielt und gesungen von Gina Dunn, die auch als eine der Raelettes auftrat, war ihm eine Stütze, wobei er ihr aber nicht treu war, sie sich von ihm trennte.
 
1954 stellte Ray seine Band zusammen, in der Musical-Show gespielt von einer Live-Band, die sich unter der Leitung von Marty Jabara, der auf dem einen Keyboard spielte, grossartig in Szene setzte und zeitweise die Leute im Saal von den Stühlen riss und sie zum Mitklatschen animierte. Robert Coverton mimte den rührigen Manager Eddie mit viel Witz und sängerischer Kraft. Glänzend spielte und sang Linda Fields die Rolle der Margie, die in ihrer fesselnden Sinnlichkeit Ray zu besondereren Liedern und Musikstücken animierte und die er auch begehrte. Peggy Sandaal und Nancy Efanga sangen, tanzten und spielten die beiden anderen Frauen ebenfalls überzeugend, die den weiblichen vierköpfigen Backgroundchor, die Raelettes, verkörperten. Die Idee, diesen Chor in die Band zu integrieren, war Ray Charles grösster Schachzug und brachte ihm den Erfolg. Als einer der Ersten verband er unterschiedliche Musikrichtungen wie Blues, Rhythm’n’Blues und Gospel miteinander.
 
Das Publikum kam in den Genuss seiner bekannten Lieder wie „What I’d Say“ oder „I Cant Stop Loving You“ zu erleben, und erkannte auch, wie schwer es zu dieser Zeit war, sich gegen den Rassismus zu wehren. Ray stieg erfolgreich in einen Entzug von Drogen ein. Und in den Achtzigerjahren erhält er den Grammy Life Time Music Award und eine Auszeichnung von Präsident Reagan. Er kreierte die Nationalhymne für Georgia „Georgia on My Mind“.
Weitere berühmte Lieder folgten, die einen mit leiser Wehmut in frühere Zeiten entführten, aber auch die junge Theatergeneration voll zu begeistern vermochten. „Take these Chains from My Heart“, „Busted“ oder „Let the Good Times Roll“ waren besonders beliebte Songs.
 
… in aussergewöhnlichem Leben
Ray Charles führte in der Tat ein aussergewöhnliches Leben, und das Publikum konnte im Ablauf dieser Musical-Show die wichtigsten Stationen miterleben. Er war ein Musikgenie, das zu einer Legende geworden ist, die auch heute noch von grosser Ausstrahlung ist.
 
Der ausgezeichnet und mitreissend spielenden Live-Band und diesem begeisternd spielenden und singenden Ensemble mit dem begabten Ron Williams an der Spitze als Ray gelang eine Musical-Show zu realisieren, die einen in unvergesslicher Erinnerung bleiben wird.
 
Madeleine Schüpfer
© Oltner Tagblatt / Mittelland Zeitung / Montag 03. Dezember 2007

 
      
___________________________________________________

       
Die Auferstehung der Blues-Legende
Glanzrolle: In „Ray Charles“ begeistert Entertainer Ron Williams als blinder Musiker Ray Charles

Garching – Erstklassig war diese Hommage an Ray Charles: In Garching begeisterte die Show „Ray Charles“ mit mitreißender Musik von Ray Charles und bot Einblick in dessen Lebensgeschichte.
 
Allen voran imponierte Ron Williams in der Rolle des blinden Musikers. Die Ähnlichkeit war optisch und stimmlich enorm: Euphorie und hektische Bewegungen gehörten ebenso dazu wie Depressionen, humpelnder Gang, Sonnenbrille für die blinden Augen und eine Gesangsstimme, bei der man mindestens zwei mal hinhören musste, um sicher zu gehen, dass Ray Charles nicht von den Toten auferstanden war.
 
Voluminöse Unterstützung mit starken Stimmen erhielt Ron Williams vom Chor, dessen Damen mal in Pailletten-Oberteilen und langen roten Satin-Röcken oder auch in bunten Kleidern mit weit schwingenden Röcken auftraten. Nicht weniger stark die Stimme von Manager Eddie und der mitreißende Sound der Band. Man begleitete den 1930 in Albany (Georgia) geborenen Ray Charles Robinson durch seine ärmliche Kindheit, in der er seinen Bruder verlor, der vor seinen Augen in einem Waschtrog ertrank. Als Siebenjähriger erblindete Ray Charles, dennoch wurde er von seiner Mutter zu Erfolgen angespornt.
 
Zu seinem Musikerleben gehörten nicht nur die legendären Songs Songs, „Hit the Road“ oder „Georgia on my mind“, sondern auch Rassismus in den Südstaaten, Frauengeschichten und Drogen. Wie Ray Charles, so wetzte auch Ron Williams am Klavier hin und her, kratzte sich, war in steter Unruhe und unendlich traurig. Kurz darauf schien er wieder vor lauter Glück, Übermut und Enthusiasmus überzuschäumen.
 
Die Show ließ weder die glamourösen Seiten noch die Heroinsucht von Ray Charles aus. Die Garchinger erlebten Ron Williams in einer weiteren Glanzrolle, denn schon einmal hatte er in Garching gastiert und das Publikum damals als Martin Luther King gefesselt.
 
Münchner Merkur, 31.10.2007/mf
 
      
___________________________________________________

       
Peine feiert musikalische Auferstehung
Kulturring macht sich und seinem Publikum ein hörenswertes Geschenk zum 60. Geburtstag in den Festsälen

Hände klatschen im Takt und die Hüften schwingen dazu, das Publikum kommt spätestens bei „I can see clearly“ von Ray Charles in Fahrt. Ron Williams lieferte zum 60.Geburtstag des Kulturrings eine überragende Show.
 
Peine. Alle, die die großen Ray-Charles-Hits zuerst als Coverversionen von Elton John (Sorry seems to be the hardest Word) oder Joe Cocker (Unchain my Heart) gehört haben, lassen sich vom Soul begeistern. Zur Begeisterung des mehrhundertköpfigen Peiner Publikums trägt Ron Williams einen überaus großen Teil bei. Er imitiert nicht nur die Stimme des 1930 in Georgia geborenen Ray Charles nahezu authentisch, sondern spielt das blinde „Genie des Soul“ perfekt in Gestik und Körpersprache.
Einen nicht minder großen Anteil am Erfolg hat die achtköpfige Band, die auf der minimalistisch gezeichneten Bühne fast mit den Bildern verschwimmt, die auf eine riesige Leinwand hinter den Musikern geworfen werden.
 
Diese Bilder zeigen die wichtigsten Stationen der mehr als fünf Jahrzehnte langen Musikerkarriere von Ray Charles. Die echten Peiner Kenner des Soul, wie Dr. Günter Geisler vom Brägenwoost Bratters Orchestra oder Daniel Keding von der Peiner Kreismusikschule, erkennen zwar sofort, dass die Stücke arrangiert wurden, um dem heutigen Publikumsgeschmack un der heute üblichen Laufzeit eines Stückes gerecht zu werden. Zudem ist die Besetzung mit nur drei Bläsern und zwei Keyboarders anders als beim Original, bei dem eine Hammond-Orgel und ein Piano eingesetzt wurden. Aber der Spielfreude und dem Können der Musiker tut das keinen Abbruch, im Gegenteil, sie sind mit Herzblut dabei, zeigen die Entwicklung von Ray Charles, der als erster Elemente des Blues, Rhythm’n’Blues und Gospel verknüpft und so den Soul kreiert.
 
Ray Charles ist auch der Erste, der einen weiblichen Background-Chor mit auf die Bühne nimmt. Linda Fields, Gina Dunn, Peggy Sandaal und Nancy Efanga übernehmen diesen Part auf der Festsäle-Bühne mit Bravour.
 
Fazit: Alles ihn allem ein höchst hörens- und auch sehenswertes Konzert mit einem glänzenden Ron Williams.
 
Peiner Allgemeine Zeitung, 8.11.07/Von Jörg Schmidt
 
      
___________________________________________________

       
Publikum war begeistert: Williams als Ray Charles
Hommage an blinden Musiker – Gelungene Premiere

(üt) Die Zuschauer standen und klatschen und klatschten: Stürmischen Applaus gab es am Samstag im Theater für die Premiere des Stücks „Ray Charles“. Ron Williams spielte den blinden Musiker.
 
Ron Williams spielte Ray Charles nicht nur – er war Ray Charles. Überzeugend zog er als blinder Musiker und großartiger Sänger das Publikum in seinen Bann. Mit Songs des „Genius of Soul“ und kurzen Dialogen zeigten die Schauspieler das Leben der Musik-Legende: Mit sechs Jahren erblindet, startete er eine Karriere, die Musik-Geschichte schrieb. Aber auch die schweren persönlichen Probleme wie seine Heroinabhängigkeit verheimlichte das Musical nicht.
 
Ein Song jagte den anderen: „I Can’t Stop Loving You“, „What I’d Say“, „Hit The Road Jack“, „Sorry Seems To Be The Hardest Word“ und natürlich „Georgia On My Mind“ – die Lieder wurden von Ron Williams und den Sängerinnen Linda Fields, Gina Dunn, Peggy Sandaal und Nancy Efanga absolut überzeugend interpretiert. Bilder von Ray Charles im Hintergrund und ein tolles Orchester rundeten die Show ab (Regie: Birgit Simmler, Choreografie: Robert Coverton).
 
WAZ/ Wolfsburg, 15.10.2007
 
      
___________________________________________________

       
Ein ausschweifendes Leben gesungen
BÜHNE / Voll besetztes Theater am Ring – Ron Williams als „Ray Charles“ ein Publikumserfolg

VILLINGEN-SCHWENNINGEN
 „Ray Charles“ kam am Freitag ins voll besetzte Theater am Ring, und einen vielbeklatschten Abend lang wurde der unvergessene Künstler wieder lebendig. Mit Ron Williams gelang die Show zu einer wirklichen Hommage an den „Genius of Soul“, in der vor allem seine Musik wirken durfte.
In kleinen, nur durch ein paar Worte markierten Szenen wurden Hintergründe und einige wichtige Stationen der Biographie des Mannes (1930 bis 2004) deutlich, der aus einfachsten Verhältnissen stammend und früh vollkommen erblindet seinen Weg machte zum Superstar des Musikgeschäfts.
 
Unterlegt wurde dieser Abriss einer Lebensgeschichte durch bühnenwandgroße Projektionen von zeitgenössischen Szenen, Originalauftritten, historischen Hinweisen vor allem zum Thema Rassendiskriminierung oder auch eindrucksvollen Illustrationen wie etwa einem riesigen lodernden Feuer beim Titel „Fever“.
 
Ansonsten gab es auf der Bühne die erstklassige Band unter der Leitung von Marty Jabara; es gab die Raelettes“, jene vierköpfige Gruppe von Backgroundsängerinnen, eine Idee von Ray Charles und unverwechselbarer Bestandteil seines so erfolgreichen Stils; und es gab das Klavier, an dem Ray Charles/ Ron Williams alle Facetten seines ausschweifenden Lebens musikalisch durchlebte.
Mimik, Gestik , Stimme – alles paßte, um die rasante Abfolge aus dem Repertoire eines über 60 Jahre langen Bühnenlebens zu einem mitreißenden Abend zu machen. Die abschließende Frage ans Publikum „Do you want more?“ war rein rhetorischer Natur, und sicher hätten viele Zuschauer gerne noch lange mitgeklatscht und mitgeswingt bei den unsterblichen Hits des großen Ray Charles.
 
Südwest-Presse, 12.11.2007
(garai)

 
      
___________________________________________________

       
Reise durch das Leben eines blinden Genies
Ron Williams spielt und singt
Leben des Musikers Ray Charles im Theater

Ein Fieber brach aus im Wolfsburger Theater – und das nicht etwa deshalb, weil am Samstagabend der Hit „Fever“ von der Bühne erklang. 680 Besucher waren vielmehr fast zwei Stunden im Ray-Charles-Fieber.
 
Hauptdarsteller Ron Williams und seine Mitstreiter sorgten dafür, dass sich dieses Fieber rasant verbreitete. Schlussendlich spendete das Publikum stehend Beifall: Für einen großartigen Protagonisten, ein fantastisches Ensemble mit guten Stimmen und beeindruckendem Bewegungsgefühl, und für eine Inszenierung, die zügig war und trotzdem die vielen Aspekte im Leben der Musikerlegende eindringlich beleuchtete.
 
Wenn Ron Williams mit der Sonnenbrille vor Augen über die Bühne humpelte, umgab ihn die Aura des blinden Genies Charles zwangsläufig. Williams‘ Spiel war ungekünstelt, realistisch brachte er den fahrig-enthusiastischen Ray Charles auf die Bühne. Einen Mann, der nur einer Devise huldigt: Sterben müssen wir alle. Und der deshalb das Leben auskostet, Frauen und Drogen sind Teil seiner Existenz.
 
Ein guter dramaturgischer Schachzug war das Einblenden von Originalbildern im Bühnenhintergrund – das unterstrich (sogar) noch die Authentizität der Inszenierung von Birgit Simmler. Dunkle Kapitel der US-amerikanischen Geschichte wurden dabei nicht ausgeblendet. Diese Bilder, unter anderem von der Rassentrennung in den Südstaaten, sorgten kurzzeitig für emotionale Betroffenheit bei den Besuchern.
 
Die aber bei Titeln wie „Hit the road Jack“ oder „Unchain my Heart“ wieder der guten (Party-) Stimmung wich. Für die Top-Choreographien zeichnete verantwortlich, der musikalische Leiter war Marty Jabara. Neben Ron Williams präsentierten sich Linda Fields, Gina Dunn, Peggy Sandaal und Nancy Efanga als sehr gute Darsteller mit tollen Stimmen. Der Jubel am Ende war groß – zu Recht. Was folgte, waren Zugaben. Denn so ganz „ohne“ wollte niemand diese „Ray-Inkarnation“ gehen lassen.
 
Von Andreas Stolz

WN, 15.10.2007



 

Weitere Information: www.Kempf-Theater.de